Salz oder Splitt im Winterdienst

So sicher wie der Winter kommen zu dieser Jahreszeit auch die Wünsche betreffend Vermehrung der Salzbetreuung und Reduzierung der Splittbetreuung auf unseren Straßen. Als Argumente werden zumeist der höhere Fahrkomfort bei Salzeinsatz und die Reduktion der (Fein)Staubbelastung des Splitts angeführt. Ohne Salz oder Splitt hervorheben zu wollen, gibt es für beide Betreuungsarten Vor- und Nachteile.

Der Verkehr

Die Betreuung einer Straße mit Salz ist umso schwieriger, je geringer die Verkehrsbelastung ist. Das Streusalz benötigt den Verkehr, um sich mit dem Schnee/Schneematsch durchmischen zu können. Fehlt diese Durchmischung, so steigt der Salzverbrauch an, um die geforderte Wirkung zu erzielen. Dies deckt sich auch mit den Richtlinien und Vorschriften für den Straßenbau (RVS), wobei hier als Mindestverkehr 2500 Fahrzeuge pro Tag für eine Salzbetreuung angegeben sind.

Die Umwelt

Fundierte Betrachtungen über die Ökobilanz von Salz und Splitt würden zumindest einige Bücher füllen. Jedoch auch hier gilt in der Regel: eine stark befahrene Straße mit Splitt zu betreuen ist genauso problematisch, wie eine schwach befahrene Straße, die mit Salz betreut wird. Der eingekehrte Splitt muss entsorgt werden, und das Salz, das sich in Grundwasserstaubereichen ansammelt, kann negative Auswirkungen auf die Wasserqualität von Hausbrunnen sowie auf Nadelbäume haben. Besonders in sensiblen ökologischen Gebieten müssen jedenfalls die Auswirkungen einer Salzstreustrecke auf dieses Gebiet genauestens untersucht werden. Oft kann nur eine sehr aufwändige Entwässerungsanlage der Straße eine Schädigung der angrenzenden Grundstücke verhindern.

Die Straße

Salzstreuung stellt bestimmte Anforderungen auf die technische Ausführung der Straßenoberfläche. Diese muss dicht sein, um ein Eindringen der Salzwässer in den Oberbau der Straße zu verhindern. Salzstreuung könnte die Straße stark schädigen.

Betriebliche Gründe

Manchmal kann es auch sinnvoll seine, kurze „typische Splitt-Straßen“ mit Salz zu betreuen, da ein separates Anfahren eines Splitt-LKW´s mehr Aufwand bedeuten würde als die Betreuung mit Salz (- und umgekehrt).

Die Verkehrsteilnehmer und Anrainer

Es muss auch bedacht werden, dass uns immer wieder besorgte Mitmenschen kontaktieren, die sich massiv gegen Streusalz aussprechen. Unsererseits müssen auch solche Sorgen ernsthaft in Betracht gezogen werden und eine Abwägung der Vor- und Nachteile einer Salzstreuung erfolgen. Selbst bei Straßenzügen, auf denen eine Salzbetreuung als „besser“ anzusehen ist, ist eine Akzeptanz der gesamten Bevölkerung nicht immer leicht herzustellen.

Was können die Autofahrer tun?

Die Verkehrsteilnehmer sind wichtige Partner im Winterdienst. Die Akzeptanz des Winters, nicht nur mit seinen Freuden, sondern auch mit seinen weniger schönen Auswirkungen auf unser Leben, helfen bereits mit, den Ressourcenaufwand zu reduzieren. Ein paar Tage im Jahr doch früher aufstehen und angepasst fahren sowie eine ordentliche Winterausrüstung bewirkt eine Ressourceneinsparung hilft unserer Umwelt. Nicht 365 Tage im Jahr „schwarze Straßen“ wie im Sommer fordern.

Wir wünschen Ihnen eine Gute Fahrt auf unseren Straßen.
NÖ Straßenbauabteilung 1 - Hollabrunn & Stadtgemeinde Eggenburg

Weitere Informationen und Details zum umweltverträglichen Winterdienst entnehmen Sie dem Datei herunterladen: PDFInfoblatt zum Thema Eis und Schnee.